Kontaktloses Bezahlen setzt sich durch

Immer öfter nutzen die Deutschen ihr Smartphone, ihre Smartwatch oder eine Karte, um ihre Einkäufe zu bezahlen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die der Digitalverband Bitkom unter 1.004 Personen durchgeführt hat. Dabei zeigt sich, dass vor allem die Corona-Pandemie für eine deutliche Zunahme der elektronischen Bezahlvorgänge gesorgt hat. Immerhin drei Viertel der Befragten gab an, in den vergangenen zwei Jahren seltener Bargeld genutzt zu haben als früher. Und mehr als die Hälfte erwartet dies auch für die Zukunft.

Kontaktloses Bezahlen hat sich als Standard etabliert. Es ist bequem, schnell und sicher, – heute sollte kein Geschäft, Lokal oder sonstige Verkaufsstelle auf eine solche digitale Bezahlmöglichkeit verzichten“, sagt Kevin Hackl, Bereichsleiter Digital Banking & Financial Services beim Bitkom. Für 9 Prozent der Befragten gehört das kontaktlose Bezahlen zum Alltag und wird mehrmals täglich genutzt. Weitere 19 Prozent bezahlen mindestens einmal am Tag kontaktlos, 27 Prozent einmal die Woche und 22 Prozent mehrmals wöchentlich. Nur rund 13 Prozent nutzen diese Möglichkeit seltener.

Auffällig ist die generationsübergreifende Nutzung der kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten, auch wenn es im Detail Unterschiede gibt. So ist das Bezahlen mit Smartphone oder Smartwatch bei den 16- bis 29-Jährigen der Normalfall. 96 Prozent haben im dritten Quartal 2022 mindestens einmal diese Möglichkeit genutzt. Aber auch bei den 30- bis 49-Jährigen (95 Prozent) und bei den 50- bis 64-Jährigen (93 Prozent) gehört, ist das kontaktlose Bezahlen inzwischen selbstverständlich. Die Altersgruppe der über 65-Jährigen nutzt diese Möglichkeit mit 79 Prozent nur etwas seltener. Etwas deutlicher werden die Unterschiede, wenn man die Kartenzahlungen außer Acht lässt und sich auf Smartphone und Smartwatch konzentriert. Hier liegen die jüngeren Generationen klar vorne. Drei Viertel von ihnen nutzen diese mobilen Technologien zum Bezahlen. Bei den mittleren Generationen sind es knapp die Hälfte und bei den über 65-Jährigen ist es nur noch jeder Zehnte.

Quelle: Bitkom

Mit Blick in die Zukunft sind sich die Generationen aber weitgehend einig, zwei Drittel geben an, dass es sie stört, wenn sie nicht elektronisch bezahlen können und mehr als 60 Prozent wünschen sich eine gesetzliche Verpflichtung für Geschäfte, mindestens eine kontaktlose Bezahlmöglichkeit anbieten zu müssen.

Voraussetzung für das kontaktlose Bezahlen mit Smartphone oder Smartwatch ist ein NFC-Chip (Near Field Communication). Dieser ist in den meisten Smartphones verbaut und findet sich auch immer öfter in Smartwatches. Nahezu alle Smartwatches aus dem mittleren und höheren Preissegment sind inzwischen damit ausgestattet. Die Unterschiede liegen oft in den unterstützten Bezahldiensten. Besonders unproblematisch funktionieren größtenteils die Dienste der Technologieanbieter. So ist Apple Pay auf allen Apple Watches verfügbar, und auch Google Pay verbreitet sich zunehmend. Weitere verbreitete Dienste sind Samsung Pay und Garmin Pay, aber auch Apps von Banken und Finanzdienstleistern.

Das Bezahlen mittels NFC-Chip verursacht aber immer noch Vorbehalte, obwohl es als sicher angesehen werden kann und die Bezahlvorgänge auch meistens ohne Probleme abgewickelt werden. Ein Grund ist die unmittelbare Nähe der beiden beteiligten Geräte, das Bezahlterminal und die Smartwatch oder das Smartphone. Es dürfen nicht mehr als wenige Zentimeter zwischen den beiden Geräten liegen, damit die Kommunikation funktioniert und der Bezahlvorgang ausgelöst wird. Zusätzliche Sicherheit bietet die Autorisierung mittels PIN oder Fingerabdrucksensor. Beides Sicherheitsfeatures, wie sie auch in Smartwatches verwendet werden.

Artikelbild: Pexels
Grafik: Bitkom

Letzte Aktualisierung am 16.04.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API