Smartwatch – digitaler Begleiter im Gesundheitswesen

Mit jeder neuen Generation Smartwatches kommen neue und verbesserte Gesundheitsfeatures in die Geräte. Damit soll den Nutzern primär ein gesünderes und fitteres Leben erleichtert werden. Zukünftig könnten sie eine wichtigere Rolle beim Ausbau und der Entwicklung eines digitalen Gesundheitswesens spielen.

Laut aktuellem „Health Rise-Gesundheitsreport 2021“ würden es zwei Drittel der befragten Ärzte und Gesundheitsexperten befürworten, wenn im Rahmen medizinischer Behandlungen die Vitalwerte von Smartwatches und Fitnesstrackern ausgelesen werden könnten. Und immer noch 39 Prozent würden es befürworten, wenn diese Daten fortlaufend ausgewertet werden könnten, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.

Bild: Apple

Rund 100 Fachleute aus der Gesundheitsbranche in Deutschland wurden für den Gesundheitsreport befragt, der sich mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen beschäftigt. „Die meisten Ärzte sind technologischen Innovationen gegenüber aufgeschlossen und haben das immense Potenzial der Computer am Handgelenk für medizinische Zwecke erkannt„, so Studienleiterin Birgit Kleen-Schiffhauer vom Gesundheitsportal Health Rise.

Neben den Smartwatches würden laut Studie, auch die Chipkarte und das Smartphone eine wichtige Rolle im digitalen Gesundheitswesen spielen. Mehr als 70 Prozent der Befragten halten dabei die Chipkarte für das beste Mittel, um Patienten zu identifizieren, sowohl hinsichtlich der Abrechnung medizinischer Leistungen als auch für den digitalen Zugang zu Befunden. Etwa 45 Prozent können sich dafür auch das Smartphone vorstellen, während 37 Prozent Chipkarte und Smartphone zusammen den Vorzug geben.

Damit dürfte klar sein, dass das Smartphone das Maß aller Dinge wird für die neue Gesundheits-Telematik-Infrastruktur TI 2.0, die die Gematik (Gesellschaft zur Entwicklung der Telematik-Infrastruktur) bis 2025 in Deutschland einführen will“, so Birgit Kleen-Schiffhauer. Dennoch rät sie dazu, dabei auch Smartwatches stärker einzubeziehen. „“Erstens tragen immer mehr Menschen eine Smartwatch mit Fitnessfunktionalität. Zweitens verfügen die heutigen Modelle bereits über zahlreiche Sensoren, um die Vitalwerte ihrer Träger regelmäßig zu messen und zu speichern.

Fitbit Sense

Die Daten seien bei zahlreichen ärztlichen Diagnosen von unschätzbarem Wert, ist Kleen-Schiffhauer überzeugt. Außerdem sei absehbar, dass die Sensoren sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln und immer präzisere Ergebnisse liefern würden. So kommen auch drei Viertel der Befragten zu dem Schluss, dass Krankenkassen die Anschaffung von Smartwatches oder Fitnesstrackern fördern sollten, schließlich würden diese einen wichtigen Beitrag zur Vorsorge und zur Senkung der Krankheitskosten liefern.

Dabei sind 45 Prozent der Meinung, dass im Gegenzug die Krankenkassen Zugang zu ausgewählten Vitaldaten erhalten sollten. Weniger als ein Drittel der Befragten lehnt die Weitergabe der Daten strikt ab und ein Viertel hält die Anschaffung einer Smartwatch für eine private Angelegenheit, die nicht unterstützt werden muss.

Bild: K’Watch

So zeigt sich auch ein ambivalentes Verhältnis zu Datenschutz. Zwar wird dieser mehrheitlich als dringend notwendig erachtet, er sollte aber für 28 Prozent der weiteren Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht im Wege stehen. Und immerhin 43 Prozent halten Einschränkungen beim Datenschutz für gerechtfertigt, wenn die Patienten dadurch erkennbare Vorteile hätten.

Bilder: Hersteller