Mehr als zehn Millionen Hunde gibt es in deutschen Haushalten. Längst sind sie ein signifikanter Wirtschaftsfaktor. Neben dem Hundefutter geben die Halter viel Geld für die sogenannten Bedarfsartikel und Zubehör aus. Allein im Jahr 2020 waren dies mehr als 220 Millionen Euro. Gadgets wie beispielsweise GPS-Tracker gehören inzwischen fast selbstverständlich dazu. Auf der diesjährigen Technologiemesse CES wurden nun smarte Wearables für die Vierbeiner vorgestellt.
Es geht darum, die Gesundheit eines Hundes oder auch einer Katze sicherzustellen, in dem Probleme frühzeitig erkannt werden. Vor allem, wenn diese äußerlich nicht sofort erkennbar sind. So schätzt der französische Hersteller Invoxia, dass rund 10 bis 20 Prozent der Hunde an schwer zu diagnostizierenden Herzkrankheiten leidet. Mit den Technologien, wie sie in Smartwatches eingesetzt werden, lassen sich auch bei Hund und Katze gesundheitliche Parameter messen und über ein gekoppeltes Smartphone auswerten. Invoxia hat dafür ein sogenanntes biometrisches Halsband entwickelt und dafür auf der CES einen Innovationspreis abgeräumt.

Mit dem Halsband lässt sich der Gesundheitszustand des Hundes überwachen und sein aktueller Aufenthaltsort. Smart Dog Collar heißt das Halsband. Es ist in der Lage, die Atem- und Herzfrequenz des Hundes zu tracken. Diese beiden Indikatoren sind laut Hersteller am besten geeignet, um den Gesundheitszustand eines Hundes zu überwachen. Dabei funktioniert das Halsband mit einer Präzision, wie sie bei medizinischen Geräten zu erwarten ist. Abweichungen von der Norm werden mittels Auswertung durch künstliche Intelligenz erkannt und können direkt zur weiteren Diagnostik an einen Tierarzt weitergegeben werden.
Neben der Gesundheits- und Aktivitätsüberwachung ist das Smart Dog Collar mit GPS und LTE ausgestattet. So lässt sich mittels Bluetooth oder Wlan eine Standort-Überwachung des Hundes einrichten. Über die dazugehörige App kann zudem der Radius eingeschränkt werden, in dem sich der Hund bewegen darf. Wird dieser überschritten, so löst die App direkt einen Alarm aus.
Invoxia hat den Verkaufsstart des Halsbands für den Sommer 2022 angekündigt. Noch sind keine Preise verfügbar. Voraussichtlich wird der Anschaffungspreis um die 100 Euro liegen, zuzüglich einer monatlichen Gebühr.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das taiwanesische Industrial Technology Research Institute (ITRI) mit seinem iPetWeaR, einem Tracker, der am Halsband befestigt werden kann. Das ebenfalls auf der CES mit einem Innovation Award ausgezeichnete Produkt misst Herzfrequenz, Atmung und Aktivität eines Hundes oder einer Katze. Der iPetWeaR benötigt keinen Hautkontakt zum Tier, sondern erfasst die Daten mittels Radartechnologie. So könnte der Tracker auch an einer Decke befestigt werden, die regelmäßig genutzt wird. Die erfassten Vitaldaten werden über eine Bluetooth-Verbindung an die zugehörige App gesendet. Auffällige Veränderungen der Gesundheitswerte lösen in der App einen Alarm aus.

Mit dem iPetWeaR-Tracker hat das ITRI neben der Heimanwendung vor allem Tierpfleger und Tierheim als Anwender im Blick. Über die App lassen sich problemlos mehrere Tiere überwachen und bei gesundheitlichen Problemen kann direkt reagiert werden. Der Tracker wird in der Basisausführung für rund 80 US-Dollar angeboten. Zum Lieferumfang gehören der Tracker, ein Halsband und die App für Android oder iOS.