Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple das neue Betriebssystem für die Apple Watch vorgestellt. Im Herbst wird watchOS 9 als Update für alle Apple Watches ab Series 4 ausgerollt, die öffentliche Beta-Version wird ab kommenden Monat zur Verfügung stehen. Neben vielen kleinen Veränderungen hat Apple vor allem die Sport- und Gesundheitsfunktionen verbessert.






In der Trainings-App führt Apple eine Vielzahl neuer Messwerte und Ansichten ein, mit denen die individuellen Trainingsziele besser verfolgt und erreicht werden können. Es scheint, als wolle Apple damit den Nutzern von Garmin Sportuhren eine Alternative bieten. So bietet die watchOS 9 eine ausführlichere Übersicht um aktuellen Trainingsgeschehen. Mit der Krone kann während des Trainings zwischen drei sportartspezifischen Ansichten gewechselt werden.



Beispielsweise können Herzfrequenzdaten, Geschwindigkeit, Entfernung und individuelle Leistung gut lesbar angezeigt werden und das Training direkt angepasst werden. Die Anzeige der Herzfrequenz besteht aus dem aktuell gemessenen Wert und der Einordnung in eine von fünf Herzfrequenzkategorien. Diese müssen vorab anhand der maximalen Herzfrequenz eingetragen werden. Durch die farbliche Markierung der einzelnen Zonen lässt sich das Training einfacher im geplanten Herzfrequenzbereich absolvieren. Das unterstützt vor allem Ausdauersportler, die ihre Trainings anhand von Herzfrequenzzonen planen. Zudem lassen sich die vorinstallierten Workouts individuell anpassen oder eigene Workouts erstellen.

Dazu gehören beispielsweise Läufer, denen das watchOS 9 noch mehr unterstützende Daten bietet. Informationen zur Laufform, der Schrittlänge, der vertikalen Oszillation oder der Bodenkontaktzeit helfen, den eigenen Laufstil zu verbessern. Als vertikale Oszillation wird im Laufsport die Höhe des jeweiligen Absprungs bezeichnet. Um den Laufstil effizienter zu gestalten, sollte die vertikale Oszillation eher gering ausfallen, bei zu hohen Werten ist der Krafteinsatz bei jedem Schritt zu hoch und wirkt sich bei langen Läufen nachteilig aus. Zudem wird die individuelle Laufleistung auch in Watt angezeigt. Der Indikator Cardio Recovery gibt nach dem Training an, wie lange die Erholungszeit idealerweise dauern sollte, damit es nicht zu einer Überlastung kommt.

Alle Werte zum Laufstil lassen sich in einer der Trainingsansichten einblenden und während des Trainings nutzen. Das gilt auch für die Pace, die sich automatisch errechnet, wenn die gewünschte Zeit und Strecke eingegeben werden. Während des Laufs lässt sich die Geschwindigkeit dann überprüfen und anpassen. Garmin-Nutzer kennen dieses Feature schon länger als PacePro-Funktion, die in zahlreichen Modellen verfügbar ist. Wer unterwegs eine kleine Challenge benötigt, um die Motivation zu steigern, für den ist ein weiteres Feature im neuen watchOS 9 interessant. Wurde die Strecke bereits mehrfach gelaufen, so kann die aktuelle Laufleistung live mit den Werten vergangener Läufe verglichen werden. Das kann der letzte Lauf oder der beste Lauf auf dieser Strecke sein. Im Display wird der Vergleich angezeigt, also ob schneller oder langsamer gelaufen wird und ob es Abweichungen von der Strecke gibt.

Mit der überarbeiteten Trainings-App werden auch die Anwendungsmöglichkeiten für Triathleten erweitert. Unter der neuen Trainingsart Kombinationssport werden die Einzeldisziplinen automatisch erkannt und getrackt, manuelles Eingreifen ist nicht erforderlich. Wie präzise die automatische Erkennung funktioniert, lässt sich erst mit praxisnahen Tests überprüfen. Am Ende des Trainings werden in der App zahlreiche Details ausgewertet und angezeigt. Triathleten profitieren zudem von den erweiterten Möglichkeiten des Trackings beim Schwimmen. So kann die App erkennen, ob ein Schwimmbrett eingesetzt wird und kann auch den richtigen Schwimmstil zuordnen. Für die Leistungsmessung wird die Anzahl der Schwimmzüge gemessen, die für eine Bahn benötigt werden und errechnet daraus den sogenannten SWOLF Wert. Der SWOLF Wert ist ein Leistungsparameter beim Schwimmen und wird aus der Bahnlänge, der Geschwindigkeit und den benötigten Schwimmzügen zusammengesetzt. Je niedriger der SWOLF Wert ist, umso effizienter ist der Schwimmstil.



Neben dem Sport wird in watchOS 9 auch das Thema Gesundheit ausgeweitet und verbessert. So wird bei der Schlaferfassung die nächtliche Ruhe nun in Schlafphasen eingeteilt und dadurch eine genauere Analyse ermöglicht. Mittels Herzfrequenz und Beschleunigungssensor kann der Algorithmus unterstützt durch künstliche Intelligenz erkennen, in welcher Schlafphase sich der Nutzer befindet. Apple hat dafür Daten nach dem klinischen Goldstandard der Polysomnografie in einer der bislang größten für Wearables genutzten Studie genutzt. Apple Watch User, deren Smartwatch mit dem neuen Betriebssystem ausgestattet sind, können ihre Daten über eine Research App den Forschern zur Verfügung stellen und damit aktiv die weitere Forschung des Schlafverhaltens unterstützen.

Weitere Neuerungen betreffen die Überwachung der Herzgesundheit. So können Nutzer mit der medizinischen Indikation Vorhofflimmern eine von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA freigegebene History Funktion aktivieren und erhalten damit einen erweiterten Einblick in die gemessenen Herzfrequenzwerte. Der historische Verlauf kann Ärzten zur Verfügung gestellt werden und deren Diagnostik ergänzen. Das neue Feature für den Umgang mit Medikamenten ermöglicht die Erstellung eines Zeitplans für die Einnahmen von Medikamenten und entsprechenden Benachrichtigungen.




Für den individuellen Look bietet watchOS 9 vier neue Ziffernblätter an und einige der älteren Ziffernblätter wurden komplett überarbeitet. Zudem lassen sich die Ziffernblätter nach den eigenen Vorlieben anpassen. Beispielsweise können beim Ziffernblatt Metropolitan die angezeigten Ziffern und deren Größe ausgewählt werden. Porträts von Haustieren lassen sich nun mit Tiefeneffekt anzeigen. Interessant ist die wesentlich erweiterte Möglichkeit, die Farben und Farbverläufe der Hintergründe aus einer breiten Farbpalette anzupassen. Eingehende Nachrichten werden als Vollbild angezeigt oder, falls gerade eine Anwendung läuft, als Banner eingeblendet. Mit den Bedienungshilfen wird Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten die Nutzung einer Apple Watch erleichtert, zugleich lassen sich damit aber auch bestimmte Aktionen verknüpfen. Werden Zeigefinger und Daumen zweimal zusammen getippt, so kann das beispielsweise den Start eines Trainings auslösen.
Mehr auch unter www.apple.com.
Bilder: Apple
Video: Apple
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Letzte Aktualisierung am 16.04.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API